Kleinsteinhausen
2012 und 2018                      Familienfreundliche Gemeinde

Aufforstung Zukunftswald

Nachdem an mehreren Stellen große Teile unserer Fichtenbepflanzung dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind, haben wir uns bemüht für die Aufforstung, zu der wir bei Kahlschlag gesetzlich verpflichtet sind, eine zukunftsweisende Mischkultur mit wärmeresistenteren Baumarten zu verwirklichen. In Zusammenarbeit mit dem Forstamt Westrich, der Universität Trier sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Südwestpfalz wurden die Baumarten ausgesucht: Esskastanie, Flatterulme, Roteiche, Robinie, Traubeneiche und Winterlinde; für den Waldrand: Feldahorn, Elsbeere, Mehlbeere; Randstreifen mit Sträucher: Kornellkirsch, Pfaffenhütchen, Schwarzdorn, Weißdorn, Heckenrose. Da diese Art der Aufforstung aber wesentlich teurer ist wurde nach Sponsoren gesucht. Die Daniel-Thysohn-Stiftung hat sich bereit erklärt uns bei der Aufforstung von 3 ha Wald zu unterstützen. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf 45 250€, der  Eigenanteil beträgt 15 150€ und die Daniel-Thysohn-Stiftung unterstützt uns mit 30 100€. Im Herbst 2019 wurde etwa 1 ha auf der Gemarkung Rothberg-Eichköpfchen eingepflanzt.  Zum Schutz vor Wildverbiss durch die Fläche eingezäunt. Ein Informationstafel informiert interessierte Waldbesucher über die Ziele des Pilotprojektes. Weitere Flächen an der L478 in Richtung Walshausen wurden im Jahr 2020 aufgeforstet.

Entwicklung des Zukunftswaldes Kleinsteinhausen
Daniel Theysohn Stiftung Projekt 2019109
Zukunftswald I Laubholz
Abteilung: 7a Rotwald
Fläche: 1,0 ha (5.000 Pfl.)
Baumarten: Esskastanie, Robinie, Flatterulme, Traubeneiche, Roteiche, Winterlinde
Waldrand: Feldahorn, Elsbeere, Mehlbeere
Kornelkirsche, Weißdorn, Schwarzdorn, Wildrose
Zaunbau und Begründung 2019/2020
Nach der ersten Pflanzung im Winter 2019/2020 viel ein spürbarer Ausfall bei den Baumarten Roteiche und Robinie auf. Daher erfolgte eine Nachbesserung dieser Baumarten im Winter 2020/2021. Die übrigen gepflanzten Baumarten sind alle erfreulich gut angewachsen. 
Nachbesserung 2020/2021
Kulturpflege 2020, 2021
bis Ende 2021 war der Einsatz von "Eurojobbern" des IB möglich, welche Kulturpflegearbeiten sowie Zaunkontrollen durchgeführt haben. Im Bereich der Kulturpflege wurde in Abhängigkeit des Wachstums der gepflanzen Baumarten der sich stark auf der Fläche ausbreitende Ginster zurückgeschnitten sowie die Brombeere im Bereich des Strauchstreifens.
Durch die Revierleitung erfolgten Zaunkontrollen, sowie Inaugenscheinnahme der
Entwicklung der einzelnen Baumarten.
2024
Entwicklungsstand der Fläche Zukunftswald I im Sommer:
Sehr starke Entwicklung der Konkurrenzvegetation, insbesondere Ginster und Brombeere Möglicherweise war der Rückschnitt des Ginsters auch kontraproduktiv, da er nach dem auf den Stock setzen teilweise verstärkt austreibt.
Alle gepflanzen Baumarten sind auf der Fläche vorhanden und in großen Teilen der
Konkurrenzvegetation entwachsen.
Oberhöhen:
Robinie: 3-5 Meter, teilweise mehr
Esskastanie: 2-4 Meter, teilweise mehr
Roteiche: 2-4 Meter
Traubeneiche: 1,5-3 Meter
Flatterulme: 1,5-3 Meter
Winterlinde: 0,5-1,5 Meter
Die nach der Pflanzung sehr positiv gestartete Winterlinde ist aktuell am stärksten durch die Konkurrenzvegetation beeinträchtigt und hat die geringsten Oberhöhen.
Weitere vorhande/natürlich entstandene Baumarten:
Birke, Aspe, Vogelbeere,Traubeneiche, Roteiche, Fichte, Douglasie
Auch die im Waldrandbereich gepflanzten Baumarten wie Feldahorn, Elsbeere und Mehlbeere sind vorhanden. Hier variieren die Oberhöhen in Abhängigkeit von Konkurrenzvegetation und Lichtgenuss deutlich.
Die gepflanzte Strauchschicht wurde durch extremen Brombeerwuchs überwiegend verdämmt.
Ein Ankämpfen gegen die Brombeere erscheint hier als nicht beherrschbar.
Ausblick:
Da alle gepflanzten Baumarten der Konkurrenzvegetation (je nach Pflanzquadrat mehr oder weniger) entwachsen sind, erscheint es als sinnvoll, aktuell keinen größeren Eingriff gegen die Konkurrenzvegetation (Birke, Ginster, Brombeere) vorzunehmen und abzuwarten, dass Ginster und Brombeere sich durch zunehmende Beschattung durch Birke und teilweise Robinie, Esskastanie und Roteiche langsam zurück entwickeln. Bei der Winterlinde ist eine genauere Beobachtung erforderlich, ggf. muss hier punktuell eingegriffen werden, damit die Baumart nicht untergeht.
Insbesondere bei Robinie, Esskastanie und Roteiche kann ein Eingriff zur Förderung der Qualifizierung ins Auge gefasst werden.
April 2025
Anlage von Zugangslinien zwischen den Baumartenfeldern
Zukunftswald II Nadelholz
Abteilung: ehem. 6b
Teilfläche Flur 3592
Fläche: 0,5 ha (1.250 Pfl.)
Baumarten: Eibe, türkische Tanne, Atlaszeder, Libanonzeder, korsische Kiefer
Zaunbau und Begründung 2020/2021
Kulturpflege 2021, 2022 , 2024
Entwicklungsstand der Fläche Zukunftswald II im Sommer:
Ebenfalls sehr starke Entwicklung der Konkurrenzvegetation, insbesondere Ginster und
Brombeere. Auch hier scheint der Nutzen des Rückschnitts des Ginsters heute als fragwürdig.
Im Unterschied zur Fläche Zukunftswald I haben sich hier bisher leider keine Pionierbaumarten wie z.B. Birke auf der Fläche etabliert, welche eine zunehmende Beschattung erwarten ließen.
Ein Großteil der Pflanzen ist leider in der extremen Konkurrenzvegetation untergegangen.
Aufgrund ihrer sehr hohen Schattentoleranz ist es hauptsächlich der Eibe gelungen sich auch unter der Konkurrenzvegetation noch zu halten.
Lediglich einzelne Exemplare in Lücken ohne Konkurrenzvegetation haben sich gut entwickelt.
Problem:
Konkurrenzvegetation aus insbesondere Ginster und Brombeere ist so erheblich, dass die gepflanzten Nadelholzarten bis auf einzelne Exemplare untergegangen sind.
Die durchgeführten Kulturpflegemaßnahmen erwiesen sich als Fass ohne Boden.
Die Beste Hilfe beim "Kampf" gegen die Konkurrenzvegetation wäre zunehmende Beschattung durch sich natürlich einfindende Pionierbaumarten. Leider konnten sich bisher trotz grundsätzlich vorhandener Samenbäume im Umfeld so gut wie keine Pionierbaumarten auf der Fläche etablieren.
Zu finden sind sehr wenige Einzelexemplare von Birke, Aspe und Eiche.
Vorschlag:
Da ein Nachbessern mit den ursprünglich gepflanzten Nadelholzarten nicht zielführend erscheint, ein systematischer Rückschnitt der Konkurrenzvegetation nicht leistbar ist und eine sich einstellende, ausreichende Beschattung durch Pioniere in den nächsten Jahren nicht abzusehen ist, wird vorgeschlagen, initial Klumpen von Laubholz (Kirsche, Vogelbeere) in die Fläche einzubringen.
April 2025
Anlage von 10 Pflanzplätzen (5x5m)
Ursprünglich waren bis zu 3 ha Zukunftswaldfläche angedacht. Eine nach den Flächen I und II ins Auge gefasste dritte Fläche wurde in Anbetracht des höheren Pflegeaufwands als ursprünglich erwartet verworfen.
Während die Fläche Zukunftswald I trotz erheblicher Konkurrenzvegetation als gesicherte Kultur angesehen werden kann, wird die Fläche Zukunftswald II auch über das Jahr 2025 hinaus eines erheblichen Pflegeaufwands bedürfen.

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